StAuB

Ständiger Ausschuß der Bauingenieur-Fachschaften-Konferenz

Resolution zum Studentenstreik

verabschiedet von der Bauingenieurfachschaftenkonferenz am 26. bis 30. 11. 1997 in Bochum

Wir erklären uns mit den streikenden Studierendenschaften solidarisch.

Als Vertreter der Bauingenieurstudierenden fordern wir alle Bauingenieurfachschaften auf, sich unmittelbar an dem Streik zu beteiligen, um deutlich zu machen, daß wir nicht mehr gewillt sind, die bestehenden Verhältnisse an den Hochschulen hinzunehmen.

Die BauFaK stellt aufgrund der miserablen Zustände an den Hochschulen folgende Forderungen:

Es ist dringend notwendig, daß auch in Bayern und Baden-Württemberg verfaßte Studierendenschaften eingeführt werden. Die Professorenmehrheit muß abgeschafft werden, damit die Professoren die Hochschulen nicht mehr allein kontrollieren. Viertelparität in allen Hochschulgremien fördert eine innovative und studierendenorientierte Struktur des Studiums.

Die verfaßte Studierendenschaft muß zu hochschul- und gesellschaftspolitischen Themen Stellung nehmen dürfen, da Studierende einen Teil der Gesellschaft darstellen.

Die Einführung von Studien- und Prüfungsgebühren muß durch das HRG verboten werden, damit eine dominoeffektartige Einführung von Gebühren in den einzelnen Bundesländern verhindert wird.

Das Verbot von automatischer Zwangsexmatrikulation aufgrund einer festgelegten Studienhöchstdauer muß im HRG verankert sein.

Diese Art der Zwangsexmatrikulation bedeutet für die Studierenden, die aus familiären oder finanziellen Gründen, wegen Gremientätigkeit, Krankheit oder Ähnlichem ihr Studium nicht in der festgelegten Zeit abschließen können, eine unvertretbare Verweigerung des Studienabschlusses und ist deshalb nicht tragbar.

Die Grundfinanzierung der Hochschulen für Lehre und Forschung muß durch den Staat sichergestellt werden. Drittmittel werden von uns befürwortet; die Hochschulausbildung muß jedoch auch ohne Drittmittel gewährleistet sein.

Um eine qualitativ hochwertige Lehre zu gewährleisten, müssen z. B. Bibliotheken, EDV-Ausstattung, Laboratorien und Gruppenarbeitsräume in ausreichendem Umfang und auf dem neuesten Stand zur Verfügung stehen.

Die letztendlich Verantwortlichen für die Studienreform bzw. Versäumnisse bei derselben sind die Professoren. Wir mußten als BauFaK leider feststellen, daß der Fakultätentag Bauingenieurwesen und Vermessungswesen die 1996 einberufenen Arbeitskreise nicht initiiert hat, obwohl er viele seiner wichtigen Aufgaben an diese Fachgremien delegiert hat. Dies halten wir angesichts der Verantwortung des Fakultätentages nicht für vertretbar.

Zum Abschluß rufen wir alle Studierenden auf, sich für die Belange an ihrer Hochschule stärker als bisher zu interessieren und zu engagieren. Grundvoraussetzung für jede Reform ist, daß Studierende gezielt auf Mißstände aufmerksam machen und nach Kräften an deren Beseitigung mitarbeiten.

Anmerkung zur Resolution:

Einige Fachschaftsräte lehnen jegliche Form der Zwangsexmatrikulation ab. Ihr Votum liegt in Schriftform bei der Fachschaft Bauingenieurwesen der Ruhr Uni Bochum vor.

 

Elena Trübner

Birgit Kurth

Thilo Müthing

Jens Lüttge

Rayk Thumser

HTWK Leipzig

U-GH Siegen

Ruhr-Uni Bochum

TU Braunschweig

BU- Weimar

e-Mail- Verteiler: staub@rz.uni-karlsruhe.de